Allgemeines für den „Saitenliebhaber“
Eine – eure Gitarre besteht zum Großteil aus dem „lebendigen“ Werkstoff Holz. Und dieser unterliegt ständig diversen Umwelteinflüssen und Faktoren wie Umgebungstemperatur und Luftfeutigkeit. Die Beschaffenheit des Materials wird temporär oder sogar nachhaltig verändert und kann somit das gesamte Instrument in seiner Qualität und Einstellung beeinflussen.
Um einen eiwandfreien, dauerhaften und optimalen Spielzustand beizubehalten empfehlen wir, das Instrument stets entsprechend und sachgerecht zu lagern oder aufzubewahren. Inbegriffen ist von daher eine regelmäßige Wartung und Pflege. Um in den optimalen Spielgenuss zu kommen und diesen zu behalten ist eine fachgerechte und professionelle Einstellung nötig.
Deshalb bist du bei uns genau richtig!
Oftmals gewöhnt man sich an eine zu hohe Saitenlage oder an überstehende Bundenden. Erfahrungsgemäß sind unsere Kunden nach einem professionellen Allgemeincheck und der Pflege und Wartung von den „Socken“! Die meisten waren derartig erstaunt, was aus ihrem heißgeliebten Instrument noch „heraus zu holen“ war.
Hier setzen wir an. Wir wollen euch keine neue Gitarre unterjubeln Vielmehr möchten wir euren Wegbegleiter beibehalten, damit ihr euch stehts „zu Hause“ fühlt!
Zur besten Aufbewahrung sollte die Luftfeuchtigkeit zwischen 45% und 65% liegen. Eine Umgebungstemperatur zwischen 18 und 24 Grad ist ideal. Hier spricht natürlich die Theorie – in der Praxis ist das manchmal schwierig umzusetzen.
Hierbei gilt
- keiner direkten Sonneneinstrahlung aussetzen
- nicht an Heizkörpern oder ähnlichen Wärmequellen lagern
- nicht unmittelbar an Fenstern oder ähnlichem lagern (kalte, warme Zugluft)
Situationen bei denen eine hohe Luftfeuchtigkeit auftritt
- im Sommer oder bei langen Regenphasen
- bei Urlaubsreisen in südliche Länder mit hoher Temperatur oder Luftfeuchtigkeit
- das Instrument wird an einer Außenwand des Hauses oder im Keller aufbewahrt
Symptome
- schlechte (hohe) Saitenlage
- akustische Instrumente / Decke ist stärker als gewöhnlich gewölbt
- der Lack ist „wellig“ oder uneben
- Späne und Einlagen zeichnen sich ab
- in extremen Fällen können sich Boden, Zargen und Decken bei akustischen Instrumenten verformen
Abhilfe
- kontrollieren sie, ob vielleicht zu viele Pflanzen im Zimmer das Klima erhöhen
- beilegen eines Silikat-Gel-Päckchens (Trocknungsmittel)
- belüften des Instruments
- wenn es die Jahreszeit zulässt, Heizung aufdrehen
Situationen bei denen eine niedrige Luftfeuchtigkeit auftritt
- generell im Winter und bei Heizungklima
- bei Urlaubsreisen mit entsprechenden klimatischen Verhältnissen
Symptome
- bei akustischen Instrumenten ist die Decke flacher gewölbt als gewöhnlich
- schlechte Saitenlage, zu niedrig, Saiten rasseln (schlagen auf die Bünde auf)
- Späne und Einlagen zeichnen sich ab
- in extremen Fällen können Risse im Holz entstehen
- die Bundenden stehen seitlich aus dem Griffbrett heraus (unangenehm, manchmal sogar Verletzungsgefahr)
Abhilfe
- kann mit einem Luftbefeuchter geschehen, zu erzielende Luftfeuchtigkeit: 50%
- Herunterdrehen der Heizung
- nachhaltige Lösungen bieten genügend Zimmerpflanzen
Wenn das Instrument länger nicht benötigt wird, raten wir einen Koffer oder ein Case zu benutzen um starke Klimaschwankungen zu vermeiden. Der Koffer ist vor überdurchschnittlichen Temperaturen und starker Sonneneinstrahlung zu schützen.
Bei allen oben aufgeführten Problemen verändert sich die Statik des Instruments. Diese Faktoren beinflussen die Bespielbarkeit und die Intonation. Daraus folgt eine zu hohe Saitenlage und beim drücken/spielen des jeweiligen Tons, wird die Saite leicht überstreckt und der Ton wird leicht erhöht. In diesem Fall ist das Spielgefühl beeinträchtigt, da ein zu großer „Kraftaufwand“ benutzt wird. Bei einer zu niedriegen Saitenlage liegen diese zu nah am folgenden Bund und ein „schnarren“ tritt auf. Der Ton kann sich nicht richtig, wenn überhaupt, entfalten. Hinzu kommt, das eine richtige Intonation nicht mehr gewährleistet ist. Typisch hierfür ist, dass die gespielten Akkorde oder Einzeltöne nicht „in-tune“ sind und immer etwas schief klingen.
Last but least
Euer Beitrag zum Check. Saiten unterliegen einem ständigen Verschleiß. Egal wie oft ihr spielt, die Saite wird trotzdem von der Umwelt beeinflusst. Zum Beispiel durch die Luftfeuchtigkeit, der Umgebungstemperatur, und dem Handschweiss: die Korrision tritt ein…auch wenn diese nicht immer gleich sichtbar ist. Das Obertonverhalten wird beeinträchtigt und nimmt stets ab. Es wird zunehmend schwieriger, die Saiten zu stimmen. Was sich so auswirkt: die Einzellsaiten lassen sich in etwa stimmen, aber wenn es zu einem Akkord kommen soll klingt dieser „krumm – und schief“. Als Faustregel gilt hier – ein Saitenwechsel nach 3 Monaten. Bei häufigem oder dauerhaften spielen kann es natürlich öfter geschehen. Es sei an dieser Stelle zu erwähnen, dass rostige Saiten ihr Leben hinter sich haben.
Elektronik Kontrolle: Wenn ein „krachen – knacksen – rauschen“ auftritt liegt ein Elektronikproblem vor.
Bundkontrolle: Wenn Bünde eine Kerbe vorweisen oder plan gespielt sind, ist keine optimale Intonation und bestmögliche Saitenlage mehr zu gewärleisten. Typisch hiebei ist ein hörbares „schnarren oder rasseln“. Eine optimale Bundkrone besitzt genau in der Mitte die Auflagefläche für die Saite! Diese stellen wir wieder fachgerecht und professionell durch Abrichten und Verrunden der Bünde her. Im äussersten Fall bundieren wir euer Instrument wieder neu.